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Kaputtgetestet

22.04.2022

Kaputtgetestet

Nebenstehendes Bild zeigt ein Testgerät für Bleibatterien nach mutmaßlich chinesischer Bauart. Die Aderfarben der beiden Kabel lassen zumindest ebendas vermuten, und ferner untermauert die ausgeklügelte Schaltung sowie die unerschöpfliche Vielzahl ähnlich aussehender Geräte in der Google-Bildersuche den Anfangsverdacht.

Das Messprinzip kommt ohne größere Verzierungen daher, nämlich schaltet ein Relais per Knopfdruck ein Stück Widerstandstraht (oder möglicherweise auch nur Draht) an die Batterie, während ein Weicheisenmesswerk mit Vorwiderstand den Rückschluss auf die belastete Batteriespannung ermöglichen soll. Das ganze wird abgerundet von einer kleinen Platine mit Gleichrichter und einem Abbrandschutz, falls doch jemand den Knopf länger gedrückt halten wollte.

Interessanter als die Reparatur ist einmal mehr die Forensik. Augenscheinlich hat es zwei Dioden von besagter Platine weggeblasen, außerdem ein Stück Leiterbahn. Verwunderlich insofern, als dass durch beide nur ein geringer Mess-Strom fließen sollte, der weiters durch ein intaktes Potentiometer fließt. Da muss also Strom vorher abgebogen sein. Der geneigte Beobachter stellt also fest, dass ansonsten nur noch die beiden Bolzen des Messwerks frei zugänglich wären, auf denen die Platine montiert war.

Beim Zusammensetzen probehalber kommt einer dieser Bolzen genau auf dem notdürftig mit Schrumpfschlauch isolierten Kabelschuh am Relais zum liegen, und Kratzer im Schrumpfschlauch erhärten einen Verdacht: Dahinein ist der gesuchte Strom abgebogen. Naja. Dioden hat man ja im Haus, das Relais muss etwas zur Seite gerückt werden und weiter gehts.