Keine Kohle mehr für die Schlitzfräse
Vornehmlich da, wo es staubig ist, kommen Elektrowerkzeuge von Baier zum Einsatz. Darin einschließlich die Mauernutfräse, die erfolgreich kaputtrepariert morgens vor meiner Haustüre stand.
Viel dran und drin ist ja eigentlich nicht. Vielleicht undgefähr ein marginal höherwertiger Winkelschleifer, dessen bemerkenswertestes Merkmal dasjenige ist, dass er verkehrt herum läuft. Wobei er an und für sich auch nicht verkehrt herum läuft, was ja unterstellen würde, dass mit der Laufrichtung etwas nicht stimmte, was aber garnicht der Fall ist, denn die Laufrichtung deckt sich mit der Beschriftung des Gehäuses, die aber wiederum nun eben anders herum ist, als man das von einem Winkelschleifer gewohnt wäre.
Diese Maschine hat schließlich einen Universalmotor womit vorstehendes Geschwafel abschließend der Bezug zum Ingenieurwesen wieder hergestellt werden soll. Insbesondere hat die Maschinen zwei Kohlen, von denen eine eine Abschalt-Kohle ist. Der Trick dabei ist, dass diese Kohle nicht bis zur Selbstaufgabe abbrennt, sondern rechtzeitig den Stromfluss unterbricht und damit den Wartungsbedarf anmeldet.
Es war nun genau dieses geschehen, woraufhin der Besitzer die Kohlen in bester Absicht auswechselte. Was daraufhin geschah, lässt sich nur noch schwerk rekonstruieren, aber vermutlich trug es sich wie folgt zu:
- Beim Einsetzen der Kohlen wurden deren Anschlussdrähte (erstes Bild) auf den Kohlehalter aufgesteckt. Das kann man so machen, dann muss man aber den Kohlehalter seinerseits mit einem Wicklungsende des Ständers verbinden. Möglicherweise war da auch werksseitig irgendwnann einmal eine entsprechende Drahtbrücke drin.
- Beim Einschalten passierte dementsprechend einfach nichts.
- Auf Verdacht wurde die Motorelektronik (im wesentlichen Sanftanlauf und Drehzahlregelung) erneuert, wobei deren beide Anschlüsse mit den beiden Enden derselben Ständerwicklungshälfte (der Motor hat zwei Wicklungshälften) verbunden wurden. Darauf deuten jedenfalls die Biegungen der Kabel hin.
- Beim Einschalten zwitscherte die nun praktisch flussfrei kurzgeschlossene Motorelektronik mit Rauchzeichen ab.
- Die Maschine materialisierte sich vor meiner Haustüre.
Die Reparatur gestaltete sich davon ausgehend recht intuitiv: Alte Motorelektronik wieder rein, Kohlebürsten umstecken, fertig. Und alles bisschen sauber machen, Service, wissenschon.