Fein gemacht
In die beliebte Kategorie traue keinem Neuteil gehört ganz gewiss dieses erotisierend-oszillierend arbeitende Gerät.
Von der Fehlerbeschreibung geht nicht und dem Hinweis ausgehend, dass die Elektronik bereits ausgewechselt wurde, ließ sich das zugrundeliegende Problem mangels weiterer Komponenten im Inneren des Gerätes doch recht schnell auf Anker oder Ständer des Universalmotors eingrenzen. Trotz des üblicherweise recht geringen Widerstandes der einzelnen Wicklungsabschnitte auf dem Anker lässt sich mit dem Multimeter durch Messen gegenüberliegender Polpaare auf dem Kollektor der Gebrauchswert feststellen. Nämlich, und das war hier nicht der Fall, sollten gegenüberliegende Pole reihum etwa den gleichen Widerstand haben. Haben sie das nicht und steigt und fällt der Widerstand an einer Stelle, so liegt recht sicher ein (vom Wicklungsschluss zu unterscheidender) Windungsschluss vor.
Eine mitgelieferte Ersatzwicklung für den Ständer entpuppte sich nebenbei als original-defekt.
Die zerstörungsfreie Demontage des vorderen Lagerschilds mitsamt Anker aus dem Kopf des Gerätes erwies sich dann noch als kleine Herausforderung, da der Anker kaum eine Möglichkeit zum Angriff bot, bei der nicht Teile der Wicklung oder des Kollektors gefährdet wären. Die pragmatische Lösung war, den Anker mittels eines Spannzangenfutters etwas zu beschweren, wonach er mit zwei beherzten Klopfern aus dem Gehäuse fiel.
Die Oszillation wird übrigens ganz einfach durch ein exzentrisch auf dem Anker montiertes Kugellager realisiert, welches sich zwischen den beiden Fingern einer Gabel befindet, die mit dem Werkzeug verbunden ist. Serienmäßig ist der äußere Ring dieses Lagers außen noch zu beiden Seiten des Lagers hin rund geschliffen, um der ausgelenkten Gabel entgegenzukommen.