Den Hatz erwischt
Dieses mal Hatz' die Rüttelplatte erwischt (ha, ha).
Was also noch recht harmlos anfing als hat keine Kompression mehr und in lauer Erwartung mit Kopfdichtung oder gebrochener Kolbenring bemutmaßt wurde, musste im Laufe der Demontage dann doch alsbald mit Bröckchen attestiert werden. Nach dem Lösen der Zylinderkopfschrauben sprang sodann ein grässlicher Riss entlang des Zylinders auf.
Es schlossen sich daran an die Reste der Kolbenringe, überhaupt die Reste des Kolbens an und für sich, vorstehend benannte Werke in gesammelter Form in der Ölwanne sowie zwei weitere Risse entlang der Zylinderwandung und abschließend beschossene Gleitlagerschalen1 am Hubzapfen.
Nun ist bei vorherrschender Gattung des Schadens das Problem mitnichten der Tausch der schadhaften Bauteile, sondern vorrangig das möglichst umfängliche Ergründen selbiger. Anhand der Detailtreue, mit welcher der Motor also im folgenden zerlegt wird, lässt sich unmittelbar das verbleibende Risiko bei der Wiederinbetriebnahme einstellen: Vollständig zerlegt lässt sich das Motorgehäuse bestmöglich insbesondere von verschleppten Metallspänen reinigen. Verbleiben Gehäuseteile beieinander, so bleiben weitere Schäden mitunter verborgen.
Mangels Zeit (stets ein schlechtes Argument) und wegen herausragendem Optimismus und Vertrauen des Besitzers in den Mechaniker war ein mittleres Risiko der Weg der Wahl: Die Gehäusehälften bleiben zusammen, es wird vermessen, was zu messen ist, und gereinigt, was zu reinigen ist. Etwaige Lücken in der Argumentation werden mit Intuition gestopft. Unabhängig davon und ganz objektiv untermauert aber die Qualität des abgelassenen Motoröls den Verdacht, dass beim Unfall vornehmlich grobe und gröbste Brocken an Bruch entstanden, die schon im Sieb der Ölwanne hängen geblieben sind. Die Untersuchung des Ölfilters bestätigt das ebenfalls.
1 Es ist übrigens wahrlich faszinierend, wie weich die Innenseite solcher Lagerschalen ist.